Klimawandelebene, Mosellum

Neukonzeption einer Ausstellungsebene für das Mosellum – Erlebniswelt – Fischpass Koblenz zum Klimawandel im Moseltal im Auftrag von molitor. Das Mosellum befindet sich an der Moselstaustufe Koblenz und informiert dort auf vier Ebenen über das Leben an und in der Mosel sowie die Funktion der Fischtreppe, die es Fischen ermöglicht, den Höhenunterschied der Staustufe zu überwinden und gegen den Strom zu ihren Laichplätzen zu schwimmen. Nach vierzehn Jahren sollte in der Dauerausstellung das Thema Schifffahrt durch das Thema Klimawandel ersetzt werden.

Inhalte

Die Ausstellungsebenen folgen im Mosellum der tatsächlichen Höhenstaffelung des Gebäudes. Auf der Eingangsebene befindet sich das Thema Uferzone, von dort gelangt man in ein darunter liegendes Zwischengeschoss, wo sich imaginär auf Höhe des Wasserspiegels die neue Klimawandelebene befindet. Im Untergeschoss taucht man ein und kann durch ein Beobachtungsfenster die Fische beim Überwinden des Fischpasses betrachten.

Die Klimawandelebene beschäftigt sich mit den negativen Folgen der häufiger auftretenden Extremwetterereignisse im Zuge des Klimawandels für das Moseltal und der Frage, durch welche Maßnahmen diese abgeschwächt werden können.

Exponate

Beim Hinabsteigen der Treppe wird das Publikum von einer wandfüllenden Grafik empfangen, die unter einer knallgelben Sonne ein ausgetrocknetes Flussbett zeigt und daneben eine große, schwarze Wolke aus der es regnet.

Die reduzierte Grafik mit einem intensiven Gelb als Auszeichnungsfarbe, kombiniert mit Schwarz- und Grautönen folgt der Ästhetik der übrigen Ausstellungskapitel im Bestand und steht für die zunehmenden Extremwetterereignisse in der Region mit länger anhaltenden Dürreperioden einerseits und häufigerem Starkregen andererseits.

Als Einstieg werden an einer Medienstation mit zwei Erklärfilmen die Ursachen und Folgen des Klimawandels aufbereitet. Dieses Wissen lässt sich an einer langen, interaktiven Wandprojektion auf das Moseltal anwenden. Sie zeigt den durch eine Hügellandschaft mäandernden Fluss mit einer Staustufe, Wasserkraftwerk und Schiffsverkehr, der an Siedlungen und steilen, landwirtschaftlich genutzten Hängen vorbeiführt.

An verschiedenen Abschnitten des Panoramas können nach dem Aufnehmen eines Einhandhörers direkt auf der Wand verschiedene Szenarien von Dürre bis zum Starkregen ausgewählt werden, die zeigen, welche Auswirkungen die Folgen des Klimawandels ganz konkret auf die Region haben. In einem zweiten Schritt können dann auf der Wandfläche einzelne Bereiche ausgewählt werden, um zu erfahren, welche Anpassungsstrategien möglich sind.

Auf der gegenüberliegenden Seite steht ein Modell, das an einem Hang vier unterschiedlich durchlässige Böden zeigt, eine versiegelte Stadtfläche, eine Ackerfläche mit Falllinienbewirtschaftung, eine Wiese mit einer Bepflanzung entsprechend dem Keyline-Design und eine Waldfläche.

Vorne und an den Seiten ist ein Querschnitt durch den Boden zu sehen, der zuerst das Flussbett der Mosel und darunter einen Grundwasserleiter zeigt. Beim Drücken eines Tasters beginnt es zu regnen und das Wasser fließt Richtung Tal. Durch die unterschiedliche Aufnahmefähigkeit des Bodens nimmt der Anteil des Wassers, der in die Mosel fließt, von links nach rechts ab und der Anteil, der ins Grundwasser gelangt, zu.

Auf diese Weise wird anschaulich nachvollziehbar, dass eine Verbesserung der Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens nicht nur die Gefahr von Überschwemmungen reduziert, sondern auch den Wasserspiegel im Grundwasserleiter erhöht und die negativen Folgen einer Dürre reduzieren kann.

Zum Schluss können die Besucherinnen und Besucher auf einer virtuellen Pinnwand Zettel anheften, auf denen sie beschreiben, was sie gegen den Klimawandel tun.

Leistungen

Neben dem Ausstellungskonzept umfasste die Leistung u. a. Recherche, Kuration, Drehbuchentwicklung, Exponatentwicklung und Texterstellung.