Neue Kunst in alten Gassen

Entwicklung einer Rauminstallation gemeinsam mit Gabriele Ludewig. Bürgerinnen und Bürger der nordrhein-westfälischen Kleinstadt Bad Laasphe stellten eingeladenen Kunstschaffenden ihre privaten Räumlichkeiten zur Verfügung, um dort über einige Wochen ortsbezogene Arbeiten umzusetzen und an zwei Tagen der Öffentlichkeit zu präsentieren.

In der original erhaltenen Backstube einer nicht mehr bestehenden Bäckerei sind aus Sandkuchenteig gebackene Lämmer in serieller Anordnung auf zwei Blechen auf einem Tisch und einer Kunstrasenfläche aus dem Modellbau vor dem Backofen auf dem Boden drapiert. Die Kuchenform steht auf einem Sockel am Eingang.

Mit Mitteln der Kunst wird die leere Backstube wieder zu einem Ort handwerklicher Arbeit. Noch einmal nutzt der Bäcker eine alte Backform zur Herstellung von Sandkuchen in Form eines Lamms. Die serielle Produktion und die akkurate Ausrichtung der Kuchenlämmer auf Blechen und Boden legt den Fokus auf die fein durchgebildete Körperform. Die Darstellung des Tieres steht nicht für sich als Vertreter einer Art. Vielmehr animiert die Präsentation vieler, nahezu identischer Kuchenlämmer zum Vergleich miteinander, wodurch jedes Detail zur Aufmerksamkeit kommt.

Durch den Einsatz einer von der Minimal Art entlehnten Strategie der Serialität wird die Qualität handwerklicher Arbeit zum Thema des Werkes. Eine gezielte Überhöhung der Produktionsmittel und ihrer Produkte greift den Stolz des Handwerkers auf und lenkt den Blick auf eine mittlerweile anachronistische Zwischenform von Massenfertigung und Individualisierung.